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Sehenswertes in unserem Kloster

Für’s Seelenheil der Gründerfamilie Wallsee zu beten wurde den Zisterzienserinnen, die am 22.2.1355 die Burg von Schlierbach besiedelten, aufgetragen. Im Laufe der Jahrzehnte gestalteten sie diese Burg zu einem Kloster um. Die Wirren der Reformationszeit bedeuteten dann aber auch für Schlierbach das Ende klösterlichen Lebens. Durch 64 Jahre hindurch verwahrloste das Gebäude, bis 1620 Zisterzienser aus dem Stift Rein bei Graz das Kloster neu besiedelten. Ihre Aufgabe war es, die Seelsorge in der Umgebung zu übernehmen und das Ordensleben wieder aufblühen zu lassen.

Die Schlierbacher Madonna

>Die Schlierbacher Madonna, eine hölzerne gotische Marienstatue um 1320, befindet sich im barocken Kreuzgang. Sie zählt zu den schönsten Madonnenbildern des Landes. In der Kleidung und Haartracht des 14. Jahrhunderts dargestellt, hält sie in einer Hand das Kind, in der anderen die Traube, das Symbol der Fruchtbarkeit und der Gnade. Wegen ihrer besonderen Bedeutung für das Leben der Mönche im Kloster nahm man früher gerne an, dass die ursprünglichen Nonnen diese Statue schon bei der Gründung aus Schwaben mitgebracht hätten und die Madonna seither Mittelpunkt der Andacht gewesen sei. Heute allerdings nehmen Kunsthistoriker als vermutlichen Schöpfer den sogenannten Minoritenmeister in Wien zwischen 1355 und 1360 an.

Die Bibliothek

Die Bibliothek wurde 1712 als kreuzförmiger Prunkraum mit Hängekuppen in barockem Stil von Carlo Antonio Carlone erbaut. Sie umfasst rund 45.000 Bände, Inkunabeln und Handschriften. Die Galerie auf korinthischen Holzsäulen wird dem Linzer Baumeister Johann Michael Prunner zugeschrieben. Ein besonderer Bestandteil der Bibliothek ist auch ein Teil des Bücherbestandes des ständischen Historikers und Späthumanisten Job Hartmann Enenkel.

Der Bernadisaal

Der Bernardisaal, ein Prunksaal mit reicher Stuckverzierung an der Decke und den Wänden, Fresken und Bildern. Hier widerspiegelt sich auch eine weltliche Komponente des Barock – als typischer barocker Kaisersaal sollte er der Verherrlichung des Herrschers dienen. So stellt das große Deckenfresko eine Huldigung an Apoll, den Gott der Künste, und damit an die Künste dar. Dieser Apoll ist zugleich der Kaiser, der nach den Türkenkriegen auch ein Friedensbringer ist. Die beiden kleineren Deckenfresken zeigen die körperliche, vitale Komponente des Menschen und in einer Dichterkrönung die geistige Komponente. Der Bernardisaal wird zu besonderen Anlässen, Konzerten, aber auch im täglichen Leben im Kloster, von der Schule zu Aufführungen und auch bei der mündlichen Matura genutzt.

Die Stiftskirche

Die Stiftskirche, erbaut von 1680 bis 1682, geschmückt mit Fresken und üppiger Stuck-Dekoration, ist ein besonderes Meisterwerk der italienischen Künstlerfamilie Carlone, aber auch vieler anderer – auch heimischer – Künstler, die hier im 17. JH ein barockes Gesamtkunstwerk geschaffen haben. Die Kirche ist der Gottesmutter Maria – im Besonderen der Himmelfahrt Mariens – und dem hl. Jakobus geweiht. Architektur, Stuck und Malerei klingen in einer einzigartigen Weise zusammen. An den Wänden und bei der Altareinrichtung herrschen die warmen und eher dunklen Farben Braun, Schwarz und Gold vor – dagegen strahlt das Gewölbe drüber in hellem Weiß, durchsetzt von den kräftigen Farben der Fresken. Die Kirche ist das Zentrum des Klosters – sie ist Ort des Glaubens, des In sich Gehens und des gemeinsamen Feierns.

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