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Stiftskirche und Stift – knapp an der großen Brandkatastrophe vorbei

Als in der Nacht vom 9. auf 10. März 1965 der Schüler Ferdinand Machanek um 23.45 Uhraufstehen musste, schaute er auch aus dem Fenster des Schlafsaales und sah die Kirchenfenster rot erleuchtet: Es brannte! Sofort weckte der den Erzieher P. Sieghard. Zusammen mit den älteren Studenten liefen sie in die Kirche und begannen, mit den erst vor kurzer Zeit erworbenen Feuerlöschern den Brand des Bernhardialtares zu bekämpfen. Auch die alte Küchentüre wurde aufgebrochen und dann mit Eimern weitergelöscht. Mehr als 30 Schüler sicherten den Wassertransport, sodass die Löschkette nicht abbrach. Allerdings wankte schon der Holzaufbau des Altars und stürzte schließlich auf die Kirchenbänke. Aber es gelang immerhin, den Brand in der Seitenkapelle zu lokalisieren. Als die Feuerwehr eintraf, waren die Löscharbeiten schon beendet und man begann die verkohlten Stücke in den Hof zu tragen und in den Schnee zu legen. Das wertvolle Altarbild sowie alle Holzelemente des Altars waren zur Gänze Opfer der Flammen geworden. Allein die Figur des heiligen Norbert konnte erhalten werden. Die damals gerade neu vergoldeten Wandschnitzereien nahmen keinen Schaden, die Fresken hingegen waren alle verschmutzt und die Kirche musste im folgenden Sommer ein weiteres Mal gesperrt und gereinigt werden.

Brandursache war ein nicht ausgeschalteter Heizkörper im Beichtstuhl neben dem Altar. Mit wenigen Ausnahmen sprachen sich viele für eine Wiedererrichtung des Altars aus. Lange suchte man ein entsprechendes Altarbild, nahm letztlich aber ein Bernhardbild, das ohnehin bereits im Stift vorhanden war.

Ein Detail am Rande: In der Chronik ist ausdrücklich vermerkt, dass die Mönche zu dieser Zeit (im Südtrakt) alle schliefen, niemand hatte sie geweckt und somit bemerkte auch keiner von ihnen in jener Nacht die Katastrophe. Zwei Patres gingen wie gewohnt in der Früh in die Kirche, um eine private Messe an einem Seitenaltar zu feiern, aber auch sie bemerkten von diesem Unglück nichts.

Dass der Brand des Altars entdeckt wurde und gerade noch rechtzeitig gelöscht werden konnte, rettete wohl die Stiftskirche und große Teile des Stiftes vor einer Brandkatastrophe größeren Ausmaßes.

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