Für’s Seelenheil der Gründerfamilie Wallsee zu beten wurde den Zisterzienserinnen, die am 22.02.1355 die Burg von Schlierbach besiedelten, aufgetragen. Im Laufe der Jahrzehnte gestalteten sie diese Burg zu einem Kloster um. Die Wirren der Reformationszeit bedeuteten dann aber auch für Schlierbach das Ende klösterlichen Lebens. Durch 64 Jahre hindurch verwahrloste das Gebäude, bis 1620 Zisterzienser aus dem Stift Rein bei Graz das Kloster neu besiedelten. Ihre Aufgabe war es, die Seelsorge in der Umgebung zu übernehmen und das Ordensleben wieder aufblühen zu lassen.
Eine geschickte Politik der Verantwortlichen bewirkte, dass das Stift Schlierbach seit dieser Zeit ununterbrochen bestehen konnte. Gemeinsam mit baufreudigen Äbten erneuerten ab dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts Mitglieder der oberitalienischen Künstlerfamilie Carlone das Kloster von Grund auf. Was sie planten und errichteten, können wir heute noch in Schlierbach bewundern.